
Es ist finster, nur die Straßenlaternen sorgen für etwas schummriges Licht, der Boden ist feucht und rutschig durch den nächtlichen Bodennebel. In diesem Zwielicht rennen Personen herum, es wird gerungen und gerangelt.
Allen gleich ist das Tragen einer Warnweste und das es sich hierbei um Mitglieder unserer Karate-Schule handelt.
Was sich hier Nachts am Boccia-Platz auf der Pegnitzwiese in Hersbruck abspielt, der vorher durch Warndreiecke und der Vereinsflacke als "Übungsplatz" kenntlich gemacht wurde, ist das Outdoor Training des Selbstverteidigungskurses "Know the Answer" der dreiteiligen Selbstverteidigungsreihe unseres KaKenko.
Schwerpunkt dieser Einheit war der Einsatz von Hilfsmitteln zur Selbstverteidigung in einem möglichst realen Umfeld. Unter meiner Leitung übten sich die Teilnehmer im Einsatz von langen und kurzen Gegenständen wie einem Spazierstock oder einem "Knirps", die Verwendung von Reizgas und taktischen Taschenlampen bei Verfolgungsjagden oder einem Kugelschreiber und Mundspray im Bodenkampf. Neben dem Einsatz von Hilfsmitteln gab es auch eine Station zur Übung von Nothilfe, bei der ein am Boden liegendes Opfer vor einem Schläger gerettet werden musste und eine Station zur Abwehr von Hundeangriffen. Beim Einsatz von Reizgas erläuterte ich die rechtliche Situation von CS-Gas und Pfefferspray und den Unterschied zwischen Fog und Jet. Geübt wurde mit speziellem Trainingsspray ohne Reizstoff.
"Wenn du in der Halle etwas erklärst und zeigst ist es ganz anders, aber als ich dich da draußen im Dunkeln auf dem Boden liegen sah und du den Einsatz eines Messers im Bodenkampf gezeigt hast, da wurde mir ganz anders." so eine Kursteilnehmerin.
Trotz des ernsten Hintergrunds kam der Spaß beim Üben nicht zu kurz. Am Ende waren alle hinsichtlich der Erkenntnisse und vielen neuen Eindrücke positiv von der Teilnahme am Kurs überzeugt.